26.07.2011

Open-Team "Sturm & Drang" verpasst knapp die 1. Liga

Erstmals in seiner Geschichte schnupperte das Open-Team \"Sturm & Drang\" Erstligaluft und verpasste nur knapp den Aufstieg in die höchste Spielklasse.

Bei den letztjährigen Deutschen Meisterschaften erreichte das Frankfurter Open-Team „Sturm & Drang“ eine Platzierung, die 2011 erstmals zur Relegation für die 1. Liga berechtigte. In diesem Auswahlprozess kämpften – auf zwei Turnierwochenenden verteilt - insgesamt 16 Mannschaften um die zu vergebenden 10 Startplätze.Ein bisschen Erstligaluft schnuppern und gegen die Topmannschaften Deutschlands möglichst gute Leistungen zeigen, mit dieser Devise traten die Eintrachtler am 25./26. Juni zum ersten Teil der Relegation in Heidelberg an. „Sturm & Drang“ fand sich in einem Pool mit einigen traditionell starken Teams wieder, u.a. den ehemaligen Deutschen Meistern aus Stuttgart und Mainz. Diese Poolspiele gingen zwar erwartungsgemäß verloren, doch die Endergebnisse zeigten einen deutlichen Anstieg der Leistungskurve im Turnierverlauf. Und so fühlten sich die Frankfurter für das letzte und gleichzeitig entscheidende Duell gegen die schlagbaren „Hallunken“ (Halle) bestens gewappnet. Sie setzten ihre Zonenverteidigung in den richtigen Momenten ein und provozierten auf Seiten der Hallenser etliche Fehler. Diese verwandelte die Frankfurter Angriffslinie konzentriert in Punkte, wobei selbst die weniger erfahrenen Spieler in Stresssituationen ruhig und souverän agierten. Den 15:11-Endstand feierte „Sturm & Drang“ stolz und glücklich, zumal dieser Sieg in den weiteren Relegationsverlauf mitgenommen werden konnte.Das zweite Turnier fand am 16./17. Juli in Stuttgart statt. Gleich zum Auftakt gab es eine Überraschung: Dank nahezu fehlerfreiem Spiel gewann „Sturm & Drang“ mit 15:11 gegen „DISConnection“ (Freiburg). Ein historischer Sieg, denn in der Vergangenheit hatten die Freiburger stets dominiert. Vor dem letzten Poolspiel gegen die „Bad Raps“ (Bad Rappenau) stand eine taktische Auseinandersetzung mit dem Spielplan an. Die Frankfurter wären bei einem Sieg als nächstes auf die starken „Wolpertinger“ (München) getroffen, während eine Niederlage das leichtere Folgeprogramm versprach. Doch solcherlei Überlegungen gingen direkt wieder in der Hitze des Gefechts unter, denn die „Bad Raps“ starteten hoch- oder vielmehr übermotiviert in die Partie. Sie spielten zwar sicher und druckvoll, begingen dabei aber gleichzeitig zahlreiche Regelverletzungen. Erst durch konsequentes Abmahnen dieser Verstöße fanden die Eintrachtler ins Spiel zurück und holten auf. Am Ende einer von vielen Unterbrechungen gekennzeichneten Begegnung gewannen die „Bad Raps“ schließlich mit 15:13.Abgehakt und Blick nach vorne: Die nächsten beiden Spiele musste „Sturm & Drang“ gewinnen, um noch einen der Aufstiegsplätze für die 1. Liga zu erreichen. Gegen „FrankN“ (fränkische Spielgemeinschaft), ein Team auf Augenhöhe, ging es daher um „Alles oder nichts“. Gleich zu Beginn verletzte sich einer der Schlüsselspieler, doch das Team steckte nicht auf – im Gegenteil. Die flexibel eingesetzten Verteidigungsvarianten ließen die „FrankN“ kaum ins Spiel kommen und im Angriff bewährten sich lange Pässe, von zweikampfstarken Frankfurtern sicher gefangen. Die Bilanz: Ultimate Frisbee vom Feinsten und ein klarer 15:7-Sieg. Mit dieser Leistung würde „Sturm & Drang“ auch in ihrem persönlichen Endspiel um die Relegationsplätze einiges erreichen können. Doch am Sonntagmorgen sah die Welt anders aus. Bei Dauerregen und starkem Wind hatte „Frühsport 0,2“ (Köln) in allen Belangen die Nase vorn: mehr Sicherheit an der Scheibe, mehr Mut und Erfolg mit langen Pässen und eine druckvollere Zonenverteidigung. Und so gewannen die Kölner verdient mit 15:8. Der Traum von der ersten Liga war damit geplatzt. Für die Statistiker: Es folgte noch ein letztes Spiel gegen „Gummibärchen“ (Karlsruhe, Endstand 7:15).Trotz des knapp verpassten Aufstiegs gehen die Eintrachtler erhobenen Kopfes aus dem Turnier. Gemessen an den selbst gesetzten Zielen hatte „Sturm & Drang“ eine hervorragende Relegation gespielt. Der Abstand zu den Topmannschaften der 1. Liga ist nach wie vor vorhanden, aber mit der Spitze der 2. Liga konnten die Frankfurter durchaus mithalten. Einige offene Fragen bleiben jedoch: Kann das Team bei den Deutschen Meisterschaften an diese Leistung anknüpfen und die 2. Liga dominieren? Wie lang sind die beschriebenen „langen Pässe“ in Wirklichkeit? Und wie genau schnuppert sich eigentlich diese „Erstligaluft“?Der geneigte Leser hat im September Gelegenheit, diesen Fragen nachzugehen. Dann finden die Deutschen Meisterschaften im Open- und Damen-Modus erstmals in Frankfurt statt. Auf dem Gelände der SG Nied werden vom 16.-18.9. mehr als 700 Aktive die verschiedenen Ligen ausspielen und die Deutschen Open- bzw. Damen-Meister küren. Die Eintracht ist dabei und freut sich auf rege Unterstützung!