21.09.2011

Erfolgreiches Heimspiel: Deutsche Meisterschaften in Frankfurt

Vom 15. bis 18.9.2011 kämpften mehr als 600 Spieler in 47 Mannschaften um die Meistertitel. Mit dabei: zweieinhalb Frankfurter Teams.

Vom 15. bis 18.9.2011 begrüßten die Ultimate-Frisbee-Teams aus Mainz und Frankfurt mehr als 600 Mitspieler zu den Deutschen Meisterschaften. Von Freitag bis Sonntag kämpften 47 Mannschaften, darunter auch zweieinhalb Frankfurter Teams, in verschiedenen Ligen um die Meistertitel.Open: Die Kurve gekriegtDas Open-Team „Sturm und Drang“ war, nachdem sie in der Relegation nur knapp den Erstligaeinzug verpasst hatten, als Zweiter für die 2. Liga gesetzt. Die Zielsetzung der Gastgeber war klar: Sie wollten mindestens Platz 6 (von 10) erreichen, um in der Qualifikationsrunde 2012 erneut die Chance auf einen der Startplätze in der höchsten Spielklasse zu haben.Gleich im Auftaktspiel der Vorrunde besiegten sie souverän die Aufsteiger „Drehst’n’Deckel“ (Dresden). Eine starke erste Hälfte sicherte den nie gefährdeten 15:11 Erfolg. Als nächstes sahen sich die Frankfurter den „Hallunken“ (Halle) gegenüber, die - anders als bei den Relegationsturnieren - in Topformation aufgelaufen waren. Die Gastgeber fanden ob der starken und variablen Verteidigung nie zu ihrem Spiel und unterlagen verdient deutlich mit 8:15. Ein erster Rückschlag..  Das dritte Freitagsspiel gegen „DISConnection“ (Freiburg) begann ebenfalls wenig erfolgversprechend. Zur Halbzeit führten die Freiburger nach vielen schlechten Wurfentscheidungen und Scheibenverlusten seitens der Frankfurter mit 2:8. „Sturm und Drang“ startete daraufhin eine Aufholjagd, am Ende reichte es aber dennoch nicht mehr für einen Sieg. Die Partie endete mit 10:15 für „DISConnection“. Im letzten Gruppenspiel gegen die „Goldfingers“ (Potsdam) erzwang die druckvolle Frankfurter Verteidigung immer wieder Fehler der Potsdamer. Leider hatte im Gegenzug auch das eigene Angriffsspiel mit einer starken Verteidigung zu kämpfen. „Sturm  und Drang“ ließ sich verunsichern und verlor auch dieses Spiel mit 8:15. Somit waren die Gastgeber nur Letzter in ihrer stark besetzten Vorrundengruppe.Nun gab es laut Spielmodus nur noch eine Chance auf einen Platz unter den ersten Sechs:Die Frankfurter mussten zunächst in einem Überkreuzspiel den Vierten des anderen 5er-Pools („Bad Raps“, Bad Rappenau) und schließlich den Dritten des eigenen Pools („Goldfingers“, Potsdam) bezwingen – keine leichte Aufgabe.Anders als bei der letzten Partie gegen die „Bad Raps“ sollte es diesmal weniger Diskussionen und mehr Spielfluss geben. Dies kam (scheinbar nur) den Eintrachtlern zu Gute, die am Ende einen 15:7-Sieg feierten und ihre Gegner frustriert zurückließen. Erster Teil der Mission: erledigt. Nächste Aufgabe: in der Neuauflage des Vorrundenspiels gegen Potsdam den Platz unter den Top16 endgültig sichern.Der Krimi begann Sonntag morgen um 9 Uhr. „Sturm und Drang“ ging schnell und verdient mit 3:0 in Führung. Potsdam holte nach einigen Fehlern der Frankfurter auf, Gleichstand. Die Gastgeber zogen erneut davon, die „Goldfingers“ schafften den Ausgleich zum 6:6. Halbzeit für Frankfurt (8:6) nach heiß umkämpften Punkten. Auch nach der Pause schenkten beide Verteidigungslinien ihren Angreifern nichts und bestraften Fehler ungerührt (11:10). Dann zahlte sich langsam, aber sicher die Homogenität des Frankfurter Teams aus: Während sich Potsdams Schlüsselspieler in den Duellen mit seinen starken Kontrahenten aufrieb, zogen die (restlichen) Stürmer und Dränger auf 14:12 davon. Eine geschickt genommene Auszeit mit taktischen Anweisungen und ein letzter, konzentrierter Spielzug.. Sieg. Das Open-Team der Frankfurter Eintracht kämpfte sich damit schlussendlich unter die Top 16. Ende gut, alles gut! Damen: „Mittendrin statt nur dabei“
Das Damenteam „Frau Rauscher“ hatte sich in dieser Saison erneut für die erste Liga qualifiziert. Während es im vergangenen Jahr vor allem um das „Eingewöhnen“ in der höchsten Spielklasse ging, wollte die Mannschaft nun punktemäßig besser abschneiden.  Der Spielplan sah für Freitag drei (der insgesamt sechs) Spiele vor. Ein straffes Pensum für die nur 9-10 Rauscherinnen, denn Verletzungen, krankheitsbedingte Ausfälle und der Werktag hatten dem Kader arg zugesetzt.Im Lokalderby gegen die Mainzelmädchen (Mainz) setzten sich diese entsprechend deutlich mit 7:15 durch. Das zweite Spiel gegen die starken „Heidees“ (Heidelberg), die späteren Vizemeisterinnen, begann dagegen vielversprechend. Dank der effektiven Frankfurter Zonenverteidigung kamen die Heidelbergerinnen nur schwer ins Spiel, während die Gastgeberinnen konzentriert ihre Angriffe in Punkte verwandelten. Und so holte „Frau Rauscher“ – überraschend und auch wieder nicht  – die erste Halbzeit mit 8:5. Als die Frankfurterinnen weiter ihre Führung aufrecht erhielten, keimte leise die Hoffnung auf einen (unerwarteten) Sieg. Nach Ablauf der 90minütigen Spielzeit stand es 11:9. Gemäß der Turnierregeln wäre das Spiel also beendet gewesen, wenn die erste Mannschaft 13 Punkte erreicht. „Frau Rauscher“ biss noch einmal die Zähne zusammen. In einem Kraftakt holten die Damen zwei weitere Punkte, die nicht nur gefühlt ewig dauerten. Gleichzeitig entbrannten in dieser Phase Diskussionen am Spielfeldrand, denn nach Aussage der offiziellen Zeitnehmer hätte das Spiel „auf 14“ gehen müssen. Beim Stand von 13:11 für Frankfurt gab es also statt Gratulationen nur große Verwirrung.. Beide Mannschaften einigten sich in der Folge auf eine Fortsetzung bis zum 14. Punkt. Mittlerweile waren über zwei Stunden gespielt und ein verletzungsbedingter Ausfall dezimierte den Eintrachtkader  weiter. Die verbleibenden achteinhalb Gastgeberinnen konnten mit müden Beinen und Köpfe ihre Matchpoints einfach nicht verwandeln. Die „Heidees“ dagegen witterten Morgenluft und holten Punkt für Punkt. Nach mehr als zweieinhalb Stunden gingen sie schließlich als Sieger (13:14) aus diesem packenden Duell hervor.  Für „Frau Rauscher“ war es einerseits die wohl bitterste Niederlage in ihrer Geschichte, gleichzeitig aber auch das spielerische Highlight des Turniers. Die Eintrachtlerinnen hatten füreinander gekämpft bis zum Umfallen, auch wenn am Ende das Quäntchen Glück (alternativ: Nervenstärke, Kondition, Kader..) fehlte.  Im letzten Freitagsspiel waren Motivation und Kraft aber erst einmal dahin. Bei nur acht Spielerinnen und der Devise „Verletzungen vermeiden“ gewann „JinX“ (Berlin) mühelos mit 15:2.Neuer Tag, neues Glück: Mit Verstärkung durch zwei frische Spielerinnen lieferten sich die Gastgeberinnen ein heiß umkämpftes Match gegen die „Seagulls“ (Hamburg). Erneut verhinderte die sehr gute Frankfurter Verteidigung viele Punkte, so dass die Gegner ihre knappe Führung nie ausbauen konnten. Leider reichten am Ende weder die Zeit noch die Kräfte, um das Spiel noch endgültig zu drehen. Die Hamburgerinnen entschieden die sehr ausgeglichene Partie nach über zwei Stunden mit 15:13 für sich. Im nächsten Spiel warteten die „Woodchicas“ (Sauerlach bei München), ein sehr routiniertes Team mit vielen Nationalspielerinnen. Gegen die alten und neuen Deutscher Meisterinnen war „Frau Rauscher“ trotz etlicher schöner Punkte chancenlos. Dennoch: Das „Lehrstück in Ultimate Frisbee“ bei guter Atmosphäre entschädigte ausreichend für die 4:15-Niederlage. Die wichtigste Partie stand ohnehin noch für Sonntag morgen auf dem Plan. Gegen die „DOMinas“ (Köln) sollte endlich der erste Sieg in der 1.Liga her. Die Eintrachtlerinnen starteten in der Abwehr mit ihrer bewährten Zonenverteidigung, die, begünstigt durch leichten Regen und Wind, immer wieder Risiko- und Fehlpässe der Kölnerinnen zur Folge hatte. Das Frankfurter Angriffsspiel zeigte sich im Gegenzug unbeeindruckt von den Wetterbedingungen. Konzentriert und präsent punktete „Frau Rauscher“ ein ums andere Mal.Die glücklosen „DOMinas“ fanden nach dem schlechten Start nicht mehr ins Spiel zurück, so dass der 15:4-Sieg für die Gastgeberinnen schon vor Ablauf der 90min feststand.Die Bilanz eines erfolgreichen Heimturniers: „Frau Rauscher“ hat mit kleinem Kader und großem Kampfgeist den 6. Platz erreicht. Und für die beiden nur knapp verlorenen Spiele gibt es hoffentlich eine Möglichkeit zur Revanche bei den Deutschen Meisterschaften 2012. Damen: Die jungen Wilden
Erstmals in der Vereinsgeschichte nahmen auch einige der Nachwuchsspielerinnen an den Deutschen Meisterschaften teil. In einer Spielunion mit Greifswald starteten sie unter dem Namen „Fräulein Rauscher und der Aufbau Ost“ in der zweiten Liga. Erwartungsgemäß reichten trotz hoher Motivation das Können und die Erfahrung gegen die routinierten Teams nicht aus. Gleichwohl konnten die „jungen“ Spielerinnen unter dem Motto „Dabeisein ist alles“ wertvolle Erfahrungen für ihre Zukunft im Ultimate Frisbee sammeln. Die ein oder andere wird sicher im Laufe des kommenden Jahres den Fräulein-Schuhen entwachsen und dann bei „Frau Rauscher“ auf dem Feld zu sehen sein. Weiter so, Mädels!